Während man in Dänemark ernstlich über elektronische Fesseln für 12jährige nachdenkt, will man in Frankreich eher die Chemie nutzen, um Rückfälle bei überführten Sextätern zu verhindern.
Ein aktueller Fall, wo ein wegen guter Führung vorzeitig entlassener Täter gleich aufs Neue mißbrauchte und mordete, dient als Aufhänger für ein Gesetz, das zumindest in den Augen von Fachleuten nicht wirklich hilfreich sein dürfte.
Es geht darum, daß eine vorzeitige Entlassung (wieso ist das überhaupt möglich?) zukünftig nur dann genehmigt wird, wenn der Betreffende sich chemisch kastrieren läßt, was bedeutet, Hormonpillen zu schlucken, die ziemlich unangenehme Begleiterscheinungen haben können, dadurch aber das “sexuelle Verlangen und die Potenz drastisch” verringert wird. Wer aufhört zu schlucken, etwa weil die Brüste wachsen und schmerzen, soll wieder zurück in die Haft wandern.
Soweit so nett, dumm nur, daß etwa dreiviertel aller Sexualstraftäter sowieso impotent sind, glaubt man den Statistiken. Und das der zu schluckende Hormoncocktail Depressionen auslöst, die dann wieder zu wer weiß was führen, macht die Sache auch nicht besser.
Quelle: KSTA 7.10.2009